(Leider hab ich zu diesem Wein die Fotos vergessen!!!!!)……

Morgen ist Samstag und ich habe so richtig Lust, mal wieder etwas richtig Traditionelles zu schlürfen. …… Die Auswahl  fällt nicht schwer. Liegt ja noch irgendwo im Keller einen ein Barolo 2005…

Nach 13 Jahren Reifung, sollte dies morgen grosses Vergnügen bereiten. Wir werden sehen. Ich nehme ihn schon heute in die Küche, geöffnet wird erst morgen.

Barolo 2005 Tenuta Illuminata

Tenuta L’Illuminata ist eine Rarität, die dank Guido Folonari, Nachkommen der Ruffino Weinfamilie, auf hohem Niveau existiert. In den ersten Monaten des Jahres 2001 beschloss er mit einem grossen Projekt und einigem an Kleingeld, Weine von höchster Qualität zu erzeugen. Es entstanden so die drei super B in Italien: Im Piemont der Barolo, in der Toskana der Bolgheri und in Montalcino der Brunello.  Drei verschiedene Güter, ein Ziel: Weine von höchster Qualität zu erzeugen.

Weinfrau zwischen Barriques

Mit dem Namen Tebavio gedenkt man die Ureinwohner, die im zweiten Jahrhundert vor Chr. im Piemont lebten, oder besser gesagt, deren Anführer.

Die 11 Hektar Weinberge an bester piemontesischer Lage ermöglichen Folonari, den regionstypischen Weinbau hervorragend zum Ausdruck zu bringen. Nebst dem Barolo, erzeugt das Weingut L’Illuminata den Barbera d’Alba DOC, den Langhe Nebbiolo DOC und den Dolcetto d’Alba DOC. Die Weinberge, die durchschnittlich auf 250 Meter über Meeresspiegel liegen und nach Südwesten orientiert sind, liegen auf sedimentärem Boden von miozänem, kalkhaltigem und sandigem Ursprung.

Kaum im Bett, hat sich der Samstag auch schon angekündigt…… Aufgestanden, Kaffee genossen, gearbeitet, und nun voller Tatendrang in der Küche werkelnd, öffne ich voller Freude meinen Barolo 2005. Plopp, Zapfen raus. Mmmmmh, wie er duftet. Himmlisch. Der erste Schluck kann nicht mehr warten.

Ich liebe diese Aromen. Man riecht das Alter dieses Weins. Und doch eine frische Beeren- Aromatik. Dahinter -wie soll ich es nennen- ein wenig Sultaninen, getrocknete Rosenblätter? Es gesellen sich Wald-Aromen, wie Holz, Pilze und Blumen dazu. Die Tannine sind weich und die Säure schön mit eingebunden Ich bin überrascht: Er ist so filigran und ausbalanciert, dass er gar keinen Begleiter benötigt. Diese Erkenntnis ist leider ein wenig zu spät , da ich und alle im Haushalt wohnenden Hunger haben und das Essen sowieso bald fertig ist. Heute gibt es nichts Besonderes. Selbstgemachte Pommes, dazu warmer, reifer Käse. Ich bin überrascht, wie gut ) die Pommes mit dem Wein harmonieren. Vor ungefähr einem Jahr kredenzte ich dieselbe Trouvaille, doch heute ist er auf den Punkt gereift.

Mal sehen, wie er sich morgen zu Rinderbraten und Pasta macht…………

Gute Nacht allerseits.

Sonntag:

Unser Sonntagsbraten stammt aus Flims. Einen Biobauernhof mit langjähriger Tradition. Seit mehreren Jahren beziehen wir ein wenig Fleisch von diesem Bauernhof. Man zelebriert das Fleisch und isst es mit mehr verstand, da wir wissen von wo es kommt, wie es die Zeit auf der Alp verbrachte. Aber nun, ab in den Ofen und zwei Stunden schmoren. Es kommt, wie es kommen musste: Das ganze Haus riecht so wunderbar. Ich liebe es, wenn es nach frisch gekochtem duftet, dass Cheminée daneben angenehm knistert und draussen der Regen an die Fensterscheiben prasselt.

Weinfrau trifft auf Barolo

Und mein Barolo konnte 20 Stunden atmen. Natürlich mit Korken drauf, aber dennoch, (ohne Komma) ging da was. Seine Aromen sind alle vorhanden. Es kann aber sein, dass diesem gelagerten Barolo, eine zu lange Flaschenöffnung nicht unbedingt entgegenkommt. Die Fruchtaromen erweisen sich reifer als gestern. Gestern lag die frische in der Nase, heute eher die getrockneten Aromen. Auch kommen heute die Rosenblätter besser zum Ausdruck. Kann es sein, dass ich Säure erschnüffle? Oxidative Aromen sind aber auf keinen Fall dabei. Im Gaumen zeigt er sich ebenfalls mit einer präsenteren Säure. Vielleicht harmoniert diese genau zum Rinderbraten……? So, langsam kann man zu Tisch bitten und die Teller schöpfen. Zum Wohl zusammen. Und die Gläser klingen mitsamt der köstlichen Trouvaille im Inneren. Der erste Bissen, der erste Schluck. Doch es überzeugt mich nicht wirklich. Weshalb denn das? Nun ja. Mann und Frau essen genüsslich weiter, Mann und Frau geniessen den Wein weiter. Es wird diskutiert, gequatscht und gelacht. Und dann kommt mir die Schlussfolgerung! Dieser, in jungen Jahren vor Säure und Tannin trotzenden Wein, ist nach 13 Jahren Lagerung so elegant, geworden, dass trotz der intensiven Nase, dieses Essen zu stark für Ihn war. Vielleicht hätte ich es andersrum handhaben sollen. Zuerst den Braten und danach die Pommes? Solche gelagerten Weine mit solcher Eleganz, harmonieren selten mit deftigem Essen. Nächstes mal mache ich dazu Filet mit Kartoffelstock. Aber auf jedenfalls lohnt es sich einen guten Barolo zu kaufen, diesen ein paar Jahre im Keller zu vergessen (vorausgesetzt in diesem   stimmt die Temperatur und Feuchtigkeit) und diesen zu einem einfachen aber hochwertigen Essen zu geniessen. Dazu ist dieser Barolo besser zu geniessen, wenn man Ihn direkt nach dem öffnen kredenzt. Das Atmen hat diesem gelagerten Wein nicht wirklich gut getan.

Herzlichst.

Eure Weinfrau

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carmen meyer
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