WILLKOMMEN IN FREIENSTEIN ZH.

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Rebhüsli von weingutschwarz.ch
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Heute ging meine Reise nach Freienstein im Kanton Zürich. Freienstein ist die zweitgrösste Weingemeinde im Kanton. Zürich. Zuunterst im Tösstal, wo die Töss bald in den Rhein fliesst. Oberhalb des Dorfes und direkt am Irchel liegt das sonnige Weingebiet von Andreas und Prisca Schwarz mit ihren drei Kindern. Die Fahrt aus dem Dorf ist kurz und schon bald ist man umgeben von Feldern, Wiesen und Reben. Beeindruckend. Der Hof wurde 1968 von seinem Großvater für Viehhaltung erbaut. Reben gab es dazumal schon. Doch in bescheidenen Mengen. Andreas übernahm den Hof von seinem Vater. Seit 2005 produziert und vinifiziert er seine Weine selbst.

Der Hofherr begrüsst mich von weitem her mit einem freundlichen: „Hallo, wie geht’s“? und steigt von seinem Baugerüst ab. Es ist ein sonniger und freundlicher Morgen. So setzten wir uns, bevor wir durch den Weinberg marschieren, mit Kaffee in seinen Garten und geniessen die traumhafte Aus und Weitsicht. Andreas ist gelernter Winzer. Die Schultage seiner Ausbildung fanden in Wädenswil statt. Gearbeitet wurde jedoch jedes Jahr auf einem anderen Betrieb in der Schweiz. Sein erstes Lehrjahr fand in Wädenswil selber statt. In seinem zweiten Jahr zog es Ihn ins Tessin nach Monteggio zu Dani Huber. Dani Huber produziert bekannte Tessiner Merlot. In seinem letzten Lehrjahr ging es nach Eglisau zu Urs Pircher. Nun kannte Andreas das Schweizer Weinland. Doch wie produzieren die großen Länder? Wie arbeiten andere bekannten Regionen? So lag es nahe, dass Andreas ins ferne Australien ging. Er blieb ein Jahr in Barossa Valley, danach ging er direkt ins Bordeaux für 4 Monate. Mit vielen neuen Erfahrungen und Ideen blieb er nun sesshaft auf dem heimischen Hof. Er absolvierte danach noch den Winzermeister.

Es wird immer wärmer und mein zweiter Kaffee steht schon bereit neben mir. Auch ein Huhn sagt mir Hallo und hofft auf Krümel vom Tisch…….

In seinem Rebberg sind viele Trauben heimisch. Abgesehen vom Pinot Noir, welcher etwa 40% der Rebfläche in Anspruch nimmt gibt es Merlot, Malbec, Shiraz, Dornfelder und Cabernet Sauvignon bei den roten Rebsorten und bei den weissen Sorten sind es, Sauvignon Blanc, Chardonnay und natürlich Riesling × Sylvaner. Seine gesamte Weinfläche ist rund um sein Haus und erstreckt sich auf knapp 7 Ha. 2/3 davon sind mit Roten Trauben bestückt, 1/3 mit Weissen.

Medaillen von Weingutschwarz.ch besucht von weinfrau.com

Die Lust von Andreas, neues oder anderes zu probieren oder besser gesagt auszutüfteln, ergibt immer wieder beeindruckende Trouvaillen. So finden sich in seinem Sortiment ein Wein ohne Schwefel, einen Orange Wein oder den Anno dazumal. 1291.

Andreas ist ein Tüftler, ein wenig freaky. So liegt es nahe, dass Andreas seine Hefen selber züchtet. Die so genannten ‚wilden Hefen‘. Dem Wein passt es, den Kunden schmeckt es. Braucht es mehr?

Einige seiner Weine sind Cuves, wie z.B. seine Weisse Dame (Sauvignon Blanc mit Chardonnay) oder den Schwarzen König (Shiraz, Merlot und Dornfelder). Andreas Augenmerk liegt aber beim Pinot Noir. Er sagt: „mit dem bin ich aufgewachsen, das kann ich“. Dies zeigt sich auch bei den internationalen Weinpreisen. Das Können von Andreas ist wirklich beeindruckend. In den letzten drei Jahren sendete er ans AWC Vienna (grösste offiziell anerkannte Weinbewertung weltweit) jeweils 7 bis 8 Weine ein und alle kamen mit Auszeichnungen zurück. Für seinen Blauburgunder, bekam er an der diesjährigen Mondial du Pinot die Goldmedaille! 1350 verschiedene Pinots weltweit wurden eingesendet. 114 Goldmedaillen wurden verteilt. Eine ging nach Freienstein. Andreas und Prisca sind zurecht mächtig zufrieden. Auch sagt er: „es ist wichtig sich so wenig wie möglich in die Natur einzumischen und Diese machen lassen. Helfen nur dort wo es nötig ist.“ So lässt er auch einen Teil seiner Rebstöcke im wilden Wuchs. Sieht nicht ordentlich aus, doch das Endergebnis überzeugt. Und nicht nur: bei den Spätfrösten in diesem und letzten Jahr, war der Ertrag beim Wildwuchs bei 100%. Die konventionell geschnittenen Reben tragen noch etwa 40%.

Andreas Schwarz trifft weinfrau im Rebberg.
Spass im Rebberg in Freienstein mit weinfau.

Ganz Bio ist der Hof jedoch nicht. Zwei Spritzmittel müsste er ersetzten um auf Demeter Niveau zu gelangen. Dass ist aber nicht unbedingt sein Ziel. Sein Ziel ist es den optimalen Weg zwischen Natur, Arbeit und dem fertigen Weingenuss erlangen. Andreas möchte so gut es geht den Kreislauf der Natur schliessen. Das Leben im Rebberg fördern. Wenn man wie wir nun durch den Weinberg spaziert, merkt man, dass dies nicht nur Worte, sondern Taten sind. Einen Schmetterling neben mir, wilden Oregano vor mir, und immer dicht von einem oder zwei Hühner gefolgt. Könnte ja sein, dass ich noch einen Krümel in der Hand habe…. Alle seine Weine sind Vegan. Andreas verzichtet bewusst auf Schönungsmittel. Schwefel ja, aber ganz minim. Kurz vor dem Gären. Andreas verwendet nur Trauben und benötigt er doch mehr Volumen im Wein, so trocknet er seine eigenen Traubenbeeren an. Somit kann er den Alkoholgehalt, welcher er für den Wein passend findet, ein wenig beeinflussen. Getüftelt wird vieles. Aber so, dass alles im Einklang der Natur, der Umgebung und ehrlich ist.

 

Natur pur im Rebberg von weingutschwarz.ch
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Langsam wurde es dem Huhn wurde es zu bunt und wir laufen genüsslich weiter Richtung Rebhüsli und Andreas erzählt, was er an diesem Ort, dieser Lage so besonders Schätzt.

Der Boden, die Lage seien einfach perfekt, meint Andreas. Warum? Ganz klar: „Es ist die beste Lage Weltweit“! Kleiner Scherz von Ihm aber nicht ganz zu unrecht. Es ist eine Steillage in Terrassenform, welche nach Süden ausgerichtet ist. Hagel kommt selten ins Tal und der Nebel bleibt unten im Dorf. Die Abendsonne und die optimale Höhe am Irchel bieten die perfekten Böden. 1/3 Schluf, 1/3 Lehm und 1/3 Sand. Dazu verlaufen die Seitenmoränen durch den Irchel. Es sind steinige Böden. Dies gibt mineralische Weine. Was vor allem dem Weisswein sehr zugute kommt.

Andreas liebt die Vielfältigkeit seiner Böden. Er merkt, welcher Pinot Noir von welcher Lage ist und vergärt jeden einzeln, um am Schluss zu sehen wie er seinen Wein haben möchte.

Seine Kunden mögen das, sagt er, als wir auf dem Rückweg sind. Sie schätzen die Nähe zum Weinbauer. Die wöchentlichen Degustationen auf dem Hof leiten zum Verweilen und oft zur Diskutierrunde ein. Auch schätzen sie seine ehrliche Handarbeit sowie den fairen Preis.

Andreas bieten neben den kleinen wöchentlichen Degustationen auch mehrmals im Jahr grosse Degustationen an. Dazu kann man einen Teil des Weinbergs mieten und so seinen eigenen Wein mit Andreas kreieren. Auch hat er ein Rebhüsli, welches für Feste zur Verfügung steht. Geht doch mal direkt auf seine Website und stöbert in seinem Angebot. https://weingutschwarz.ch/

 

Als ich Andreas fragte was er euch och mitteilen möchte, so lautete dies: „Trinkt mehr Wein, trinkt mehr MEINEN Wein!!!! Und schaut meine neuen Volg – Folgen auf YouTube: mit Herzblut zum Wein, und gibt mir einen Daumen nach oben, wenn es euch gefallen hat (hihi)“ ….

Bis bald. Herzlichst 

Deine Weinfrau.

 

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carmen meyer
Ich bin die Weinfrau. Und beantworte auch gerne all deine Fragen rund um das Thema Wein. Oder sind Fragen offen zu Wein & Essen? Frag mich. Vielleicht kann ich dir helfen. Deine Weinfrau.

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